Potsdam, 11.09.2024. Am 10. September 2024 fand im Innenhof des Palais am Stadtkanal in Potsdam eine bedeutende Diskussionsveranstaltung unter dem Titel „Wahl und Wandel: Strategien für eine zukunftsorientierte Landnutzung in Brandenburg“ statt. Rund 100 Vertreter aus Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Politik und Zivilgesellschaft kamen zusammen, um Lösungen für die drängendsten Fragen zur Landnutzung zu erarbeiten.
Die Veranstaltung, organisiert von den Familienbetrieben Land und Forst Brandenburg und dem Waldbesitzerverband Brandenburg, markierte den Auftakt zur Saison 2024/2025. Die Teilnehmer hatten die Gelegenheit, sich mit den Spitzenkandidaten der zur Wahl antretenden Parteien auseinanderzusetzen.
Thomas Weber, Vorsitzender des Waldbesitzerverbands Brandenburg, stellte die Herausforderungen des Waldumbaus dar: „Unser Wald ist nicht nur ein Ort der Erholung und Heimat für viele Arten, sondern auch ein unverzichtbarer Klimaschützer und Wirtschaftsfaktor. Er ist nicht nur durch Waldbrand, sondern auch durch Insekten bedroht! Deshalb muss ein abgestimmtes Verfahren zum Einsatz von Pflanzenschutzmitteln im Wald mittels Luftfahrzeuge, zum Schutz des Waldes und seiner vielfältigen Funktionen, etabliert werden. Trotz wissenschaftlich fundiertem Monitoringverfahren im Landeskompetenzzentrum Forst in Eberswalde ist es nicht gelungen eine abgestimmte Regelung an den Start zu bringen, Was nützte es einem Menschen, wenn es Antibiotika gib und er sie braucht, sie der Arzt aber nicht verschreiben darf?“ „Der Wald im Klimawandel braucht einen Marshallplan“, so Weber abschließend.
Rudolf Hammerschmidt, Vorsitzender der Familienbetriebe Land und Forst Brandenburg, thematisierte die Frage der Wasserversorgung: „Wasserschutz ist nicht nur eine Umweltfrage, sondern eine existenzielle Herausforderung für die Landwirtschaft. Wir brauchen flexible Lösungen, die sowohl den Schutz der Wasserressourcen als auch die Bedürfnisse der Betriebe berücksichtigen. Die pauschale Ausweisung von Wasserschutzgebieten muss überdacht werden.“
Die Diskussion deckte auch die Themen Wertschöpfung im ländlichen Raum, Energiewende und Steuergerechtigkeit ab. Die Teilnehmer forderten gezielte Maßnahmen zur Stärkung der ländlichen Infrastruktur, eine gerechte Verteilung der Wasserressourcen und eine faire Steuerpolitik zur Unterstützung der Familienbetriebe.
Abschließend wurde klar, dass die Herausforderungen, vor denen Brandenburg steht, nur durch vernetzte und praxisnahe Lösungen bewältigt werden können. Der Dialog zeigte eindrucksvoll, wie wichtig eine enge Zusammenarbeit zwischen Politik, Landnutzern und der Gesellschaft ist, um die Zukunft der Region nachhaltig zu gestalten.
Die Veranstaltung wurde von Fee Brauwers, Referentin für Kommunikation beim Landesbeirat Holz Berlin-Brandenburg e.V. und eine der erfolgreichsten Bloggerinnen Deutschlands moderiert, die über langjährige Erfahrung in der Forst- und Holzwirtschaft sowie in der Öffentlichkeitsarbeit verfügt.